5 Politische Entwicklung nach 1945

5.1 Entstehung und Aktivitäten der Antihitlerkoalition

5.1.3 Das Potsdamer Abkommen

Das Potsdamer Abkommen war das Ergebnis der Potsdamer Konferenz und wurde im August 1945 von den USA, Großbritannien und der Sowjetunion unterzeichnet. Frankreich stimmte unter Vorbehalt zu. In diesem Abkommen wurde die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen bzw. Berlins in vier Sektoren beschlossen.* Die ehemaligen Ostgebiete wurden unter polnische und russische Verwaltung gestellt. Zudem wurde die Umsiedlung der in Polen, Tschechien und Ungarn ansässigen Deutschen nach Deutschland beschlossen, was zu einer brutalen Vertreibung der betroffenen Menschen führte.

Ein wichtiger Bestandteil des Abkommens waren erneut die "vier großen D's": Denazifizierung, Demilitarisierung, Deindustrialisierung und Dezentralisierung der Verwaltung. Deutschland sollte die Chance zu einem friedlichen und demokratischen Wiederaufbau erhalten. Dazu sollten auch das Erziehungs- und Gerichtswesen erneuert werden.

Reparationsansprüche sollten durch Demontagen abgeglichen werden. Aufgrund der besonders großen Kriegsschäden erhielt die Sowjetunion zusätzliche Lieferungen aus den Westzonen. Durch die Demontagen verlor die spätere DDR ihre gesamte Schwerindustrie, obwohl nur wenige Anlagen in der Sowjetunion wirklich wieder aufgebaut wurden.

Deutschlandfragen der Politik sollten durch den Alliierten Kontrollrat geregelt werden, in welchem Deutschland kein Mitspracherecht erhielt. Obwohl eine wirtschaftliche Einheit Deutschlands offiziell angestrebt wurde, war bereits im Potsdamer Abkommen festgelegt, dass im Falle einer Nicht-Einigung jede Zone ihre eigene Politik verfolgen solle.

Um das Potsdamer Abkommen einordnen zu können, muss zunächst die Gesamtsituation zu dieser Zeit betrachtet werden. Insgesamt bestanden nach 1945 drei Hauptprobleme: die notwendige politische Neuordnung Südost- und Osteuropas, die deutsche Frage sowie ein stark verändertes Mächteverhältnis, welches sich aus dem Zweiten Weltkrieg ergab - die USA hatten sich zur Supermacht entwickelt, Europa hingegen war geschwächt aus dem Krieg hervorgegangen und die Sowjetunion war trotz der beträchtlichen Kriegsschäden auf dem Weg, sich zu einer zweiten Supermacht zu entwickeln. Somit standen sich zwei konträre Machtblöcke gegenüber, was sich auch im Potsdamer Abkommen widerspiegelt.

Dieses sollte den Deutschen eine Chance auf Bewährung, Demokratie, friedlichen Neuaufbau sowie einen friedlichen Aufschwung zu einem gleichberechtigten Platz unter den Völkern geben. Dennoch waren bereits die Weichen für eine Teilung Deutschlands gestellt und in der Realität bewährten sich nicht alle Gedanken der Potsdamer Konferenz.

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*Eine schöne Übersichtskarte findet sich bei Wikipedia unter dem Eintrag "Besatzungszone"!

Antihitlerkoalition: KriegskonferenzenSituation in Deutschland nach Kriegsende

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