| 
           
            
          
            
          
          Seitenzahl: 500 
          (gebundene Ausgabe)  | 
          
 
  
Buchempfehlung
    
      
Tanja Kinkel: "Die Söhne der 
Wölfin"
In diesem historischen Roman lässt Tanja Kinkel die 
Sage um die Gründung Roms aufleben - wer kennt sie nicht, die Geschichte der 
Zwillinge, die von einer Wölfin gesäugt wurden? 
Hier wird nun das Schicksal der Königsnichte und Priesterin Ilian erzählt, 
welche verstoßen wird, als sie behauptet, von einem Gott schwanger zu sein. 
Zwangsweise mit einem etruskischen Bauern verheiratet, bringt sie Zwillinge zur 
Welt. Um ihren Söhnen den Platz zukommen zu lassen, der ihnen zusteht, 
entwickelt sie ehrgeizige Pläne - von ihrem Mann entflohen, macht sie vor nichts 
und niemandem Halt. Noch weiß sie nicht, dass sie eines Tages den Hass ernten 
wird, den sie als Mittel zum Zweck sät... Dieses 
Buch hat mich einerseits wahnsinnig fasziniert - die Art und Weise, wie die 
Autorin die Pläne und Beweggründe der jungen Frau entwickelt, ist einfach 
genial, man fühlt sich mitgerissen. Mir ist es unklar, wie Tanja Kinkel es 
geschafft hat, dass man trotzdem eine gewisse Distanz empfindet, die mich 
teilweise ganz schön gestört hat. 
Ich fand das Buch ganz schön widersprüchlich: Es ist einerseits sehr gut 
geschrieben, spannend, zeigt sehr deutlich Beweggründe, Verwicklungen, macht den 
Leser durch Andeutungen und Pläne der Charaktere gespannt. Andererseits bleiben 
die Hauptcharaktere selbst dabei etwas im Hintergrund, man kann sich nicht so 
richtig mit ihnen identifizieren. Insgesamt ein guter Roman, der zwar sehr in 
die Tiefe geht, aber trotzdem etwas Nähe vermissen lässt... Dennoch - aufgrund des Plots und der 
Erzählweise ein wirklich sehr lesenswertes Buch!  |